Du hast eine geeignete Genossenschaft entdeckt, und möchtest mit der ‚perfekten‘ Wohnungs-Bewerbung und dem super-symphatischen Motivationsschreiben herausstechen? Oder du hast ein Inserat gesehen, auf welches Du Dich bewerben willst, weisst aber nicht wie?
Für den kompletten Bewerbungsprozess empfehle ich Dir, unseren Step-by-Step Guide: So findest Du eine Genossenschaftswohnung noch einmal anzuschauen. Darin haben wir darauf hingewiesen, wie wichtig und ausschlaggebend eine ‚Portrait-Mappe‘ für deine Wohnungs-Bewerbung sein kann. Diese besteht in der Regel aus einem Deckblatt, Portrait und dem eher bekannten ‚Motivationsschreiben‘. In diesem Beitrag zeigen wir anhand eines konkreten Beispiels Schritt für Schritt auf, wie deine erfolgreiche Portrait-Mappe aussehen kann.
Deckblatt
Das Deckblatt ist einzig und allein dazu da, dich gegenüber den anderen 100 Wohnungs-Bewerbungen positiv herausstechen zu lassen.
Sobald du etwas mehr Effort in die Bewerbung investierst, hast du gegenüber den Allermeisten schon einen Vorteil – denn ob du es glaubst oder nicht – die Allermeisten machen sich diesen Aufwand nicht.
Verwende als Hintergrund ein ruhiges Foto, ein Muster oder eine angenehme Farbe.
Schreibe gut leserlich in die Mitte (das muss natürlich nicht ein Kreis sein), um welche Wohnung es sich handelt, wer ihr seid, und wie man euch kontaktieren kann.
Kurzportrait
Das Kurzportrait ist dazu da, mehr Informationen über dich/euch preiszugeben, als über die üblichen Formulare möglich ist.
Hier versuchst du, eine persönliche Verbindung herzustellen, und dich/euch als symphatische Menschen offen zu legen und nicht nur als wohnungssuchende Nummer.
Verwende Fotos, auf welchen ihr lacht – Passfotos sind zu ernst und oft eher abweisend. Es könnten auch ‚action‘-Fotos sein, wo man euch bei euren Lieblings-Aktivitäten sieht.
Ich glaube dass es sich lohnt, hier offen zu sein und dass man sich auch mal einen Scherz erlauben kann. Denn ob man der anderen Person symphatisch ist oder nicht, hast du nicht unter Kontrolle. Was du aber unter Kontrolle hast, ist, euch möglichst gut und ehrlich vorzustellen.
Wir sind…
‚Wir sind‘ ist das, was du vielleicht als klassisches Motivationsschreiben in einer Job-Bewerbung oder Wohnungs-Bewerbung kennst.
Hier kannst du argumentarische Gründe liefern und die Genossenschaft überzeugen, weshalb sie gerade dir oder euch die Wohnung geben sollen.
Den Text solltest Du in Prosa schreiben, also als Fliesstext. Wahrscheinlich funktionieren Stichpunkte (wie hier im Beispiel) auch, dennoch wirken richtige Sätze eher wie gesprochenes Wort, und deshalb auch persönlicher.
Vergiss nicht, auf deine aktuelle unbefriedigende Wohnsituation einzugehen, und weshalb die angebotene Wohnung genau perfekt zu euch passen würde.
Referenzen
Diese Seite ist optional.
Aber stell dir folgendes Szenario vor: Die zuständige Person bei der Genossenschaft oder Behörde hat gerade dein äusserst geschmackvolles und herzerweichendes Portrait gelesen und möchte als nächstes Erkundungen bei deinen Referenzen einholen.
Anstatt die Formulare zu durchforsten findet diese Person zack – auf der nächsten Seite gleich – das, wonach sie gesucht hat. Und während Sie mit deinem Arbeitgeber telefoniert, liegt immer noch die stilvoll gestaltete Bewerbungsmappe vor ihr.
Vergiss nicht: Jedes kleines Detail kann etwas ausmachen. Die bereitgelegten und übersichtlich strukturierten Referenz-Angaben runden deine Mappe ab.
Profi-Tipp: Gib die Natelnummer deiner Arbeitgeber an. Nichts ist stressiger, als von der Genossenschaft kontaktiert zu werden, weil sie keinen eurer Arbeitgeber für eine Referenz erreichen kann (bei uns passiert).
Tipps & Tricks
Natürlich gibt es unzählige Arten, wie man eine solche Mappe für die Wohnungs-Bewerbung gestalten kann. Aber ganz ehrlich: Keep it simple. Anbei noch ein paar kleinere Tipps zum Erstellen deiner ganz persönlichen Portrait-Mappe:
- Welche Software soll ich verwenden?
Wie bei allen Teilen deiner Bewerbung (mehr dazu im Step-by-Step Beitrag) ist es wichtig, dass du sie unkompliziert und schnell bearbeiten und anpassen kannst. Persönlich verwende ich Google Docs, da man einfach Bilder einfügen kann, das Dokument automatisch gespeichert wird und ich und mein Partner von überall darauf zugreifen können.
Aber du kannst natürlich auch ein einfaches Word-Dokument erstellen (oder ein anderes Bild-fähiges Textdokument). - Als welches Format speichern?
Zuletzt solltest du das Dokument als PDF speichern, damit du es per Email verschicken oder bei online-Bewerbungen hochladen kannst. - Generisch genug bleiben, und trotzdem konkret
Dies ist ein Tipp aus dem Step-By Step-Beitrag, aber insbesondere für das Motivationsschreiben wichtig: Klar kannst du Dich bei jeder Genossenschaft vor einer Bewerbung zuerst einlesen, was deren Bedürfnisse sind. Aber ganz ehrlich, nach der zehnten Bewerbung ist das nicht mehr realistisch. Es lohnt sich in meinen Augen, das Portrait-Dossier genug konkret und persönlich anzulegen, sodass Du oder Ihr als Person oder Familie gut portraitiert werden. Dann kannst Du die Adresse, Genossenschaft, Zimmer-Anzahl und noch ein zwei Sätze im Motivationsschreiben bei jeder Bewerbung ändern – aber nicht mehr.